Reise nach Togo

Wir freuen uns, Ihnen/Euch in diesem Jahr einen ganz persönlichen und auf eigenen Beobachtungen gestützten Bericht über unser Projekt „Schule der Zukunft“ geben zu können.

Wie viele von Ihnen/Euch wissen, war es mir (Claudia) in den letzten Jahren emotional nicht möglich, in das Land von Felix zu reisen. Doch in diesem Jahr, mit Bärbel an der Seite, war es so weit: Wir verbrachten im November zwölf intensive und prall gefüllte Tage in Avéta.

Aber der Reihe nach: Im Januar besuchte wieder einmal eine Praktikantin für 5 Wochen die Schule. Weronika, selbst Lehrerstudentin mit Französisch als Fach, fühlte sich sehr wohl dort und machte viele interessante Erfahrungen.

Im Sommer war das Schuljahr 22/23 wieder sehr erfolgreich zu Ende gegangen. ALLE Absolventen des Collèges und der Grundschule konnten ihren Abschluss erwerben, herzlichen Dank an unsere Lehrerinnnen und Lehrer für ihr großes Engagement, nur so ist dieser Erfolg möglich.

Bild: 1. Klasse mit Madame Aklassou, sie ist von Anfang an Lehrerin an unserer Schule.

Nachdem im letzten Jahr die Vergrößerung der Grundschulklassen fertig gestellt war, ließen die nächsten Auflagen des Erziehungsministeriums nicht lange auf sich warten. Die Inspektoren bemängelten die zu kleinen Klassenzimmer des Collèges und drohten mit der Schließung des gesamten Collèges. Zu Anfang erschien uns diese Anordnung nicht nachvollziehbar, gerade wenn man im Vergleich die Klassender staatlichen Schulen mit 90-120 Kindern sieht. Bei unserem Besuch vor Ort mussten wir jedoch feststellen, dass ein Umbau des Collèges unausweichlich ist, denn auch bei uns sitzen 60-75 Jugendliche in einem Raum, zu viele SchülerInnen in zu kleinen Räumen!

Und der Bedarf an Schulplätzen ist noch viel größer. Auch die Grundschulklassen werden von weit mehr als den von uns angestrebten 50 Kindern pro Klasse besucht. Es besteht ein sehr großes Interesse in der wachsenden Bevölkerung von Avéta an unserer Schule. Die

Zahl der Anmeldungen steigt von Jahr zu Jahr. Daher soll nun in Absprache mit Schulleitung und Lehrerkollegium ein weiterer Bauab-schnitt folgen: Die Klassenräume werden aufgestockt, es sollen noch im kommenden Jahr 6 weitere Grundschul- und 4 weitere Collège-Klassen im 1. Stock entstehen.



Auch unser Kindergarten erfreut sich (zu) großer Beliebtheit (s. Bild): 94 Kinder betreut von 2 Erzieherinnen in einem Raum, das ist selbst für togolesische Verhältnisse zu viel. Noch im Dezember wurde damit begonnen, einen Raum für eine zweite Kindergartengruppe anzubauen.

Es ist uns bewusst, dass diese Erweiterungen in Zukunft auch die Einstellung neuen Personals erfordert. 11 LehrerInnen und zwei ErieherInnen werden unser Team erweitern, damit entstehen zusätzliche Personalkosten. Dies muss uns aber keine Kopfschmerzen bereiten, wir haben gerechnet und anhand der bisherigen Zahlen (Rücklagen, Eingang Schulgeld) und dank Ihrer/Eurer nachhaltigen Spendenbereitschaft können wir optimistisch in die Zukunft blicken. In den Gesprächen mit unserem Lehrerpersonal war eine große Dankbarkeit und Zufriedenheit spürbar. Eine sichere, fair bezahlte, sozialversicherte Arbeit schafft motivierte Lehrkräfte, die selbst am Wochenende Förderunterricht erteilen, um allen SchülerInnen den Übergang in die nächste Klasse zu ermöglichen. Unsere Bitte, die Müllsituation rund um die Schule zu verbessern, nahmen die Lehrkräfte umgehend auf und behandelten das Thema im Unterricht.

Bei all den positiven Eindrücken wollen wir nicht verschweigen, dass unsere ursprünglichen Ideen zu Kantine und Nähwerkstatt nicht so erfolgreich umgesetzt werden konnten. Hierzu fanden viele Gespräche mit den Beteiligten statt, erste Veränderungen haben wir versucht, auf den Weg zu bringen. Es bleibt spannend.

Es ist Ihre/Eure Unterstützung, die dieses Projekt ermöglicht. Gemeinsam haben wir schon so viel erreicht! Im Namen der Kinder, der Lehrerschaft, der Angestellten und Bauarbeiter sagen wir ein großes DANKE.

Bild: Die Schülerinnen und Schüler begrüßen uns und singen die Schulhymne.

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